HERKUNFT DES MARKGRAFEN
Karl Friedrich war der Sohn von Erbprinz Friedrich von Baden-Durlach und Anna Charlotte Amalie von Nassau-Dietz-Oranien und wurde am 22. November 1728 in Karlsruhe geboren. Nachdem sein Vater 1732 gestorben und seine Mutter psychisch erkrankt war, übernahm Karl Friedrichs Großmutter, Markgräfin Magdalena Wilhelmine von Württemberg, seine Erziehung. Karl Friedrich studierte an der Académie de Lausanne in der Schweiz. In seinen Jugendjahren schlug er über die Stränge: Verschwendung, Glücksspiel und Abenteuerlust trugen ihm mehrere strenge Mahnungen ein. Bis 1746 blieb er als Regent unter der Vormundschaft seiner Großmutter. Am 13. Oktober 1746 wurde er mündig gesprochen und trat seine Regierung als Markgraf von Baden-Durlach an. Aber erst nach seiner Heirat mit Karoline Luise von Hessen-Darmstadt 1751 scheint er sich den ernsten Aufgaben als Landesherr zugewandt zu haben.
EINE GROSSE ROLLE ALS LANDESHERR
Der Philosoph Johann Gottfried Herder beschrieb Karl Friedrich als „Deutschlands bester Fürst“. Der Markgraf und spätere Großherzog gilt als Musterbeispiel eines zwar absolutistischen, aber aufgeklärten Herrschers – und als Gründervater des modernen, liberalen Baden. Er förderte Schulen und Universitäten, Wirtschaft, Kultur und Städtebau. 1767 verbot er die Folter und hob 1783 die Leibeigenschaft auf. 1808 legte er den Grundstein für die erste badische Verfassung – verabschiedet wurde sie allerdings erst zehn Jahre später unter Großherzog Karl, seinem Enkel.
DER MARKGRAF IN BADENWEILER
1784 wurden die Überreste der römischen Therme freigelegt. Markgraf Karl Friedrich unterstützte dieses Projekt. Durch seine Förderung und die großzügige Finanzierung gelang es, die antike Ruine planmäßig auf der gesamten Fläche auszugraben. In Badenweiler fand damit die erste systematische Grabung der Markgrafschaft statt und zugleich die erste Untersuchung mit sorgfältiger Dokumentation. Außerdem finanzierte Karl Friedrich die Überdachung der Ruinen noch im gleichen Jahr. In der gleichen Zeit erwachte auch das touristische Interesse an der mittelalterlichen Burg Badenweiler.
EINE ZWEITE EHE
1787 heiratete Karl Friedrich ein zweites Mal. Seine Frau wurde Luise Caroline Geyer von Geyersberg (1768–1820), nicht „standesgemäß“ und 40 Jahre jünger als er – eine Hochzeit „zur Linken“. Er erhob sie zur Reichsgräfin von Hochberg. Am 10. Juni 1811 verstarb der Großherzog in Karlsruhe. Sein Enkel aus erster Ehe, Carl Ludwig Friedrich von Baden, übernahm die Regierung. Nach dem Auftauchen Kaspar Hausers 1828 gab es Gerüchte, die Reichsgräfin habe Karl Friedrichs Urenkel verschwinden lassen, um ihre eigenen Söhne an die Macht zu bringen. Erst 1830 trat dieser Fall ein: Mit Leopold, der von 1830 bis 1852 regierte, kamen die Söhne der Hochberg-Linie an die Regierung.
SCHUTZBAUTEN NACH KARL FRIEDRICH
Ein Sturm zerstörte im Jahr 1828 das erste Schutzdach der Badruine. Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts schützte wieder ein Dach die antiken Reste. Die Konstruktion war aber so niedrig, dass sie die Besichtigung behinderte. 1907 wurde in der Badenweiler Kur-Zeitung erstmals die Forderung vorgebracht, das antike Monument besser zu präsentieren. 1953 ersetzte ein Flachdach die alte Abdeckung. 1988 begann die Planung des neuen Schutzbaus, der der Bedeutung der Ruine entsprechen sollte. Doch erst 2001 wurde das heutige spektakuläre Glasdach vollendet, das den Besucherinnen und Besucher erlaubt, einen unverstellten Blick in die römische Welt zu werfen.
Service und Informationen
Seit dem 10. Mai ist die Badruine Badenweiler wieder geöffnet.
ÖFFNUNGSZEITEN
Sonntags 13.00 bis 16.00 Uhr
PREISE
Erwachsene 3,00 €
Erwachsene mit Gästekarte 2,50 €
Ermäßigte 1,50 €
Familien 7,50 €
WEITERE INFORMATIONEN
Römische Badruine Badenweiler
79410 Badenweiler
touristik@badenweiler.de