Innenansicht der römischen Badruine Badenweiler

Hygiene, Gesundheitspflege und SportRömische Badekultur

Die Römer pflegten ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Sauberkeit. Ab etwa 100 v. Chr. war der Besuch öffentlicher Bäder wesentlicher Teil ihres Alltags: Badrituale, Massagen und Sport sollten die Gesundheit fördern. Zugleich gewann dieser Teil der römischen Kultur gesellschaftliche, soziale und politische Bedeutung.

Römische Badruine Badenweiler, Innenansicht

Baden war von großer Bedeutung für die Römer.

WAS DIE BÄDER BOTEN

Die römischen Badeanstalten boten eine durchdachte Mischung aus Hygiene und Gesundheitspflege. Dafür stand eine abgestufte Folge von Räumen zur Verfügung. Üblicherweise besuchte man nacheinander das Frigidarium, das Kaltbad, dann das Tepidarium und das Caldarium, also das warme und das heiße Bad. Dazu kam das Sudatorium, ein Dampf- oder Schwitzbad. Man konnte Sport treiben oder sich massieren lassen. Große Bäder boten Gärten oder Terrassen, Gaststätten, ja sogar Museen und Bibliotheken.

Griechen und Römer

Obwohl die Idee der Badestätten ursprünglich von den Griechen stammte, hatten sich die Thermen der Römer weiterentwickelt. So gab es zum Beispiel nur bei den Römern in den Badestätten sportliche und kulturelle Angebote.

Römische Badruine Badenweiler, Grundriss und Rekonstruktionsversuch

Die Römische Badruine Badenweiler lockte Gäste von nah und fern an.

KLARE REGELN

Männer und Frauen badeten getrennt, meist im gleichen Gebäude mit verschiedenen Eingängen und Räumen. Bei kleinen Badeanlagen gab es für Männer und Frauen unterschiedliche Öffnungszeiten. Die Trennung der Geschlechter war eine wichtige Voraussetzung, dass man sich nackt in den Thermen bewegte – lediglich mit Badesandalen ausgerüstet. Sie waren dringend notwendig, denn die Fußböden waren sehr heiß. Das ausgeklügelte Heizungssystem der Römer, das Hypokaustum, wärmte das Schwitzbad auf 37 Grad Celsius.

Erhaltene Sitzstufen und Kalksteinplatten in einem Badebecken der römischen Badruine Badenweiler

„Wellness“ für Körper und Geist auf Römisch.

MEHR ALS NUR WASCHEN

Die Investition in eine Therme war den Römern wichtig: Politiker machten sich beim Volk beliebt, indem sie prachtvolle Bäder bauten, die Eintrittspreise übernahmen oder ihre Nähe zur Bevölkerung zeigten, indem sie demonstrativ badeten. Die Betriebskosten wurden häufig durch freiwillige Abgabe reicher Römer, sogenannte Liturgien, finanziert. Niedrige Eintrittspreise machten es für fast alle Gesellschaftsschichten möglich, die Thermen aufzusuchen. So wurde der Besuch der Bäder zum alltäglichen Vergnügen.

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